Mentale Stärke

Stress: Mythos oder Fakt?

Stressfaktor Nummer 1: das Berufsleben

Es stimmt: Menschen die berufstätig sind, sind häufig von massivem Stress betroffen. Vor allem dann, wenn Familienleben, Freizeitaktivitäten und Co. auch noch unter einen Hut passen sollen.

Was jedoch kaum jemand weiß:  Zu wenig Aktivität führt nachweislich auch zu Stress.

Früher gab es weniger Stress! 

Stellen Sie sich folgendes Szenario vor: 1821 – Ein Mensch trifft beim Spaziergang durch die Wälder auf einen Bären. Was macht er? Er flüchtet, er läuft und läuft. So schnell er kann, klettert er auf einen Baum und hofft, dort Schutz zu finden.

Anderes Szenario: 2021 – Ein Mensch sitzt während der Rush-Hour im Auto. Im Stau, nichts bewegt sich. Was macht er? Er muss warten. Er entkommt der Situation nicht.

Beide Szenarios versetzen den Menschen in eine Stresssituation. Die Reaktion des menschlichen Körpers darauf ist dieselbe,  1821 wie heute. Nur, dass der Mensch 1821 durch das Laufen und Klettern seine Blutfettwerte, Blutzuckerwerte, das Cortison und das Adrenalin in seinem Körper nach unten regulieren konnte. Der Mensch, der heute im Stau festsitzt, hat diese Möglichkeit nicht. Er ist der Situation ausgeliefert.

Drei Stress-Mythen

  • Stress macht krank!  Es gibt unterschiedliche Arten von Stress. Es ist also auch möglich, dass die „richtige Dosis“ an Stress gesund sein kann. Immer wieder erbringen Menschen unter Extrembedingungen Höchstleitungen. Man kann ein hohes Stressniveau also sehrwohl auch produktiv nutzen.
  • Stress macht Burnout!  Die enge Definition eines Burnouts bezieht sich auf das Berufsleben. Es bedeutet, beim Versuch die oberste Stufe der Karriere zu erreichen, zu verbrennen. Der Begriff Burnout ist mittlerweile aber ein Deckmantel für jede Art der Überforderung, für Depressionen und Angststörungen geworden. Und das ist auch gut so. Denn durch dieses anerkannte Schlagwort finden Menschen mit ihren Anliegen und Beschwerden den Weg zu Fachärzt:innen. Und egal woran sie leiden, sie können Hilfe bekommen.
  • Stress macht schlank!  Menschen, die ständig unter Spannung, unter erhöhtem Adrenalin stehen, können sehr wohl Kilos verlieren. Jedoch kann Dauerstress auch umgekehrt wirken. Viele Menschen kompensieren ihre Überlastung mit Essen, auch als Frustessen bekannt.