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Eisbaden: Wie gesund ist der Trend?

Die Wirkung des Eisbads
& Tipps für Neulinge

Klirrend kalte Temperaturen und glitzernd zugefrorene Seen. Perfekt, um sich warm einzumummeln. … oder? Unzählige Wagemutige weltweit sehen das anders und tauchen gerade dann am liebsten ins frostige Nass ein. Eisbaden liegt wieder voll im Trend und verspricht Hartgesottenen eine gesundheitsfördernde Wirkung. Aber wie gesund ist Eisbaden wirklich? Und auf was sollte man achten, bevor man sich in die frischen Fluten traut?

Das Ärzt:innenteam im Gesundheitshotel BLEIB BERG in Kärnten hat sich das Phänomen mit Gänsehaut-Garantie genauer angesehen. Und so viel dürfen wir schon verraten: Auch sie sind einem Abstecher in den hoteleigenen zugefrorenen Naturbadeteich nicht abgeneigt.

Zu den Tipps

Gänsehaut-Feeling mal anders

Beim Eisbaden wagt man sich bis zu drei Minuten in eiskaltes Wasser. Bis zur Brust eingetaucht verharrt man mit ruhiger Atmung in der Kälte, bevor man sich anschließend wieder gut aufwärmt.

Eine Portion Überwindung gehört zum Eisbaden also auf jeden Fall dazu. Da stellt sich vorab die Frage: Hat Eisbaden wirklich eine positive Wirkung auf unsere Gesundheit oder ist der Trend eher ein Nervenkitzel?

Eisbaden: Die Wirkung
auf die Gesundheit

Die kurze Antwort: Ja, das Eisbaden kann gesund sein. Wenn man sich an ein paar Spielregeln hält. Bei gesunden Personen kann sich Eisbaden in verschiedenen Bereichen positiv auf die Gesundheit auswirken:

  • Herz-Kreislauf-System & Immunsystem: Durch den Wechsel zwischen Warm und Kalt wird die Durchblutung angeregt, was sich positiv auf die Gefäßgesundheit, das Herz-Kreislauf-System und das Immunsystem auswirken kann.
  • Regeneration: Das Eisbaden ist aufgrund seiner regenerationsfördernden Wirkung besonders bei Leistungssportler:innen beliebt. Durch die kältebedingte Stresssituation schüttet unser Körper nämlich Stoffe wie Adrenalin, Endorphine oder auch entzündungshemmende Kortikoide aus.
  • Glücksgefühle & Energie: Die ausgeschütteten Botenstoffe Adrenalin und Endorphin können außerdem dabei helfen, sich energetisch zu fühlen und die Stimmung zu heben.

Für wen ist Eisbaden geeignet?

Auch wenn das Eisbaden aufgrund seiner Wirkung in immer breiteren Kreisen beliebt wird, sollte man etwas Vorsicht walten lassen. Nicht für alle ist der Trend das Richtige. Denn der extreme Kältereiz bedeutet für den Körper immer wieder aufs Neue eines, und zwar Stress. Nur gesunde, erwachsene Personen sollten sich an dem Trend versuchen und sich langsam herantasten.

Sollte einer der folgenden Punkte auf Sie zutreffen, sollten Sie auf das Eisbaden verzichten:

  • Herzerkrankungen
  • Gefäßerkrankungen
  • Herz-Kreislauf-Probleme
  • Bluthochdruck
  • Schwangerschaft

Unsere Gäste können das Eisbaden im Zuge Ihres Kuraufenthalts in Kärnten als Zusatzleistung erleben. Im Rahmen der ärztlichen Anfangsuntersuchung im BLEIB BERG gibt Ihr beratender bzw. Ihre beratende Ärzt:in gerne eine Empfehlung ab.

Tipps für das Eisbaden

Sie wollen die Wirkung des Eisbadens auf Ihre Gesundheit selbst austesten? Das Ärzt:innenteam des BLEIB BERG F.X. Mayr Retreats hat die wichtigsten Tipps für das Eisbaden für Sie zusammengefasst.

Immer in Begleitung

Die wichtigste Regel zuerst: Gehen Sie nie allein zum Eisbaden, sondern nehmen Sie immer eine Begleitperson mit. Wechseln Sie sich beim Eisbaden ab, damit im Falle eines Notfalls immer Hilfe geholt werden kann.

Gut vorbereiten

Wollen Sie zum ersten Mal zum Eisbaden, sollten Sie sich schon ein paar Wochen im Vorfeld darauf vorbereiten. Regelmäßige Wechselduschen, bei denen Sie die Länge der kalten Intervalle langsam steigern, eignen sich besonders gut. Ein weiterer Tipp für Eisbad-Neulinge ist es, schon im Herbst bei milderen Wassertemperaturen mit dem Training zu beginnen.

Langsam einsteigen

Der sprichwörtliche „Sprung ins kalte Nass“ ist absolut Tabu! Beim Eisbaden sollten Sie es langsam angehen lassen und sich gemächlich ins Wasser begeben. Ansonsten drohen Schockgefahr und ein Risiko für Herz und Kreislauf. Tauchen Sie nur bis zur Brust ins Wasser ein und halten Sie den Kopf immer trocken.

Dauer

Tasten Sie sich langsam an das Eisbaden heran und hören Sie bei der Dauer genau auf Ihren Körper. Wir empfehlen, zuerst nur wenige Sekunden im Wasser zu verbringen und sich von Mal zu Mal zu steigern. Für Anfänger:innen sollte eine Dauer von maximal drei Minuten nicht überschritten werden.

Für Geübte gilt die Faustregel: Wassertemperatur = Verweildauer in Minuten. Bei einer Temperatur von acht Grad Celsius sind also acht Minuten das Maximum, bei zwei Grad Celsius zwei Minuten usw. Unter null Grad Celsius sollten Sie auf das Eisbaden verzichten, da die Gefahr einer Unterkühlung zu groß ist.

Achtung: Wenn Sie sich nach dem Eisbaden müde und erschöpft fühlen, haben Sie Ihrem Körper zu viel abverlangt. Beim nächsten Mal sollten Sie unbedingt kürzer im Wasser bleiben.

Regelmäßigkeit

Damit Eisbaden eine positive Wirkung auf die Gesundheit zeigen kann, reicht ein einmaliges Abtauchen nicht aus. Der Eisbaden-Tipp unserer Ärzt:innen für die optimale Wirkung: alle zwei Tage ab in die Fluten. So gönnen Sie Ihrem Körper einen Tag Pause zur Erholung und bieten gleichzeitig genügend Reize für einen positiven Effekt auf Ihre Gesundheit.

Ausrüstung

Ein hilfreicher Tipp für das Eisbaden ist das passende Equipment: Mit einer warmen Mütze am Kopf, Neopren-Handschuhen und -Socken kühlt der Körper weniger leicht aus. An Kopf, Händen und Füßen geben wir nämlich besonders schnell Wärme ab.

Für die Momente vor und nach dem Eisbaden sollten Sie warme und trockene Kleidung parat haben und sich nicht zu lange in der Kälte aufhalten.